So, nachdem momentan dieser große Hype um das Second Life gemacht wird, habe ich mir gedacht: ‘Das musst du dir jetzt auch einmal ansehen…‘.
Gesagt, getan .. also habe ich mir mal fix einen Account auf http://www.secondlife.com erstellt und mir auch gleich mal meinen Startavatar ausgesucht. Danach kam der Download des Clients. Begeistert stellte ich fest, daß es sogar einen Client für Linux gibt. Auch wenn dieser erst im Alpha-Status erhältlich ist. Das hinderte mich nicht daran, es gleich einmal zu versuchen.
Knappe zehn Minuten später war das Ding auch schon auf meiner Platte. Schnell entpackt und in das Verzeichnis gewechselt, dann einen
./secondlife
ausgeführt. Freudig und auch ein wenig positiv überrascht sah ich, wie sich das SDL-Fenster öffnete und der Lade- und Verbindungsvorgang abgewickelt wurde … bis ich dann endlich mit einem recht nett gestaltetem Login-Screen begrüßt wurde. Bis dahin sah alles noch ganz nett aus …
Der Login-Vorgang dauerte erstaunlich lange, doch endlich durfte ich in das virtuelle Leben endringen … da kam dann auch schon das große Erwachen!
Eckige, kantige Avatare und Texturen sprangen mir uns Gesicht, wohingegen das Menü und die Aktionsleisten nur schwer zu erkennen waren. Das Fenster in der linken oberen Ecke sollte mich wohl willkommen heißen, doch war es mir unmöglich den Text darauf zu erkennen … solch einen Bildaufbah hab ich zuletzt gesehen, als ich noch mit meiem 28.8er Modem im Internet unterwegs war .. das müsste so um 1997 gewesen sein …
Nun gut, so schnell wollte ich mich dann ja auch wieder nicht abschrecken lassen und suchte erst einmal die Einstellungen für Grafik und Texturen. Nachdem ich den entsprechenden Menüpunkt ausfindig machen konnte, stellte ich erst einmal alles auf maximal. Okay, die Umgebung sah jetzt schon viel besser aus .. doch er Avatar wra noch genauso kantig. Gut, kann man dann vielleicht mit eigenen oder gekauften Texturen verbessern, hab ich mir gedacht. Und sogar das Willkommensfenster konnte man inzwischen lesen 😉
Jetzt war es an der Zeit mal einen Schritt in der neuen Welt zu unternehmen … da kam dann gleich der nächste Schock … ruckel, stotter … es war kaum möglich irgendwo hin gezielt zu laufen. Vielleicht hab ich in den Grafikeinstellungen ein bisschen übertrieben (wobei mein Rechner eigentlich doch recht gut mit den modernen Spielen und hoher Detailstufe fertig wird) .. also alles wieder auf Default-Einstellungen zurückgesetzt. Eine Verbesserung der Navigation stellte sich aber leider nicht ein.
Allerdings konnte ich erkennen, daß sich der Text im Fenster oben links wohl verändern sollte .. also wartete ich gespannt auf das, was da wohl bald stehen würde. Nach eine knappen Minute konnte ich dann sogar den Beginn des Tutorials lesen …
Um das ganze ein bisschen abzukürzen: Ich machte drei der vier angebotenen Startübungen. Es war eine Komination aus warten, bis man den nächsten Schritt lesen konnte und verzweifelten Versuchen, die Ziele anzunavigieren.
Die Möglichkeiten des ‘Spiels’ mögen ganz nett sein, zumal mir der Flugmodus recht gut gefallen hat, aber ich frage mich ernsthaft, wer so viel Geduld damit aufbringen kann, sich von A nach B zu bewegen, wenn man eh nach jedem Schritt schon wieder seine Richtung korrigieren muss.
Zum Schluss habe ich mir dann noch gedacht, daß vielleicht der Alpha-Status der Linux-Versionen mitschuld an der miesen Performance ist und so habe ich mir dann auch noch den Windows und den Mac OS X Client besorgt (man ist ja bestens ausgesattet) und diese angetestet. Leider ohne einen großartigen Unterschied zu sehen. Lediglich unter Windows hatte ich den Eindruck, daß es ein bisschen besser läuft …
Mein Fazit:
Ich kann absolut nicht verstehen, warum hierüber so ein Aufhebens gemacht wird. Die Engine des Programms scheint noch aus dem letzten Jahrtausend zu stammen. Man braucht vermutlich nen Höllenbandbreite und nen dicken Rechner um überhaupt was in der Welt machen zu können. Lediglich der Gedanke, der dahinter steckt, ist recht interessant. Für mich aber ist das Thema gegessen und gestorben 😉