Das Gewölbe unter dem zerfallenen Tempel – Teil 1

…Nach dem es uns endlich gelungen war, den alten Dämon [NameDesDämons] mit Hilfe der alten Artefakte von [NameDesHalbingWirtes] zu besiegen, dachten wir es enfgültig überstanden zu haben. Doch noch während des Gedankens an die wohlverdiente Ruhepause, manifestierte sich die Essenz des Monsters auf ein Neues um uns mit seiner Verderbtheit zu verfluchen.
Ein Strahl unheiliger Magie traf mich und meine Gefährten inmitten der Brust und hinterlies eine unheilvoll aussehende, schmerzende Brandwunde in Form einer Rune. Daraufhin löste sich der Dämon entgültig auf, kurz gefolgt von einem mächtigen Blitz, welcher den Opferalter im Vorhof des Tempels in zwei sprengte.

Als ich mich wieder gefasst hatte, nehm ich die Trümmer des Altars in Augenschein und erkannte, daß dieser den Eingang zu einem Gewölbe versperrt hatte. Eine lange Treppe führte in das schwarze Nichts unterhalb der alten Tempelanlage…


Geschwächt vom Kampf sank ich auf die Knie und versuchte die betäubenden Schmerzen meiner frischen Brustwunde zu überwinden um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Meine Freunde betrachteten ebenfalls ihre Male und wir erkannten das Muster, welches sich ergab, wenn man die einzelnen Runen aneinander reihte … sie ergaben den Namen [NameDesDämons]…

Was es damit noch auf sich haben sollte, vermochte noch keiner von uns erahnen. Wir suchten [NameDesKindes] und untersuchten die Kleine noch auf Spuren ihrer Bessenheit und stellten erleichtert fest, daß es wohl doch nun endlich geschafft und sie befreit worden ist.

Lavendel, Behn, Tallian und ich beschlossen, [NameDesKindes] zurück in ihr Dorf und zu ihrer Mutter zu bringen, während Aron und Thoran den Gewölbeeingang bewachten. So machten wir uns auf den mühevollen Rückweg durch den Wald. Damit wir den Weg zu unseren Gefährten auch wiederfinden konnten gab uns Thoran widerwillig seinen Kompass mit.

Wir benötigten einen guten Tag um das kleine Dorf Woodsbay wieder sicher zu erreichen und [NameDesKindes] unbeschadet in das Haus ihrer Mutter zu bringen. Die Wiedersehensfreude war groß und ich fühlte tiefen Stolz und große Freude ein großes Unheil abgewendet zu haben und Menschen wieder glücklich gemacht zu haben. Wenn in die Gesichter meiner Freunde blicke empfanden sie mindestens die gleiche Zufriedenheit.

Die folgende Nacht verbrachten wir im Gasthaus von Woodsbay um uns den Strapazen des letzten Abenteuers zu erholen. Wir füllten unsere Vorräte auf und packten auch genug für unsere, die Stellung haltenden, Kameraden ein. Noch während des Tagesanbruchs beluden wir unsere Reittiere und begannen den Rückweg zum alten Tempel und Friedhof. Mittlerweile war uns die Strecke schon einigermaßen bekannt und wir kamen gut voran. Am Abend erreichten wir dann auch wieder unbeschadet die alte Anlage und bereiteten ein Nachtlager vor um uns für den Eintritt in die Düsternis am nächsten Tag zu erholen.

Nach einer ereignislosen Nacht, legten wir am Morgen unsere Ausrüstung an, versorgten die Pferde und machten uns auf den Weg zum Eingang des Gewölbes.

Behn, der Zwerg meines Vertrauens und meister der versteckten Mechanismen und Schlösser, übernahm freiwillig die Führung der Gruppe, dicht gefolgt von unserem Furchtlosen Paladin und dem wilden Krieger. In der Mitte unsere Zauberer und ich übernahm die Rückendeckung. Ich überlies Thoran noch meine Immerbrennende Fackel, da dieser keine eigene dabei hatte und sonst in der Dunkelheit nichts zu sehen vermochte. Da ich ja die Nachhut bildete sollte ich auch so genug durch das Licht der anderen sehen können.

So geordnet stiegen wir die lange Treppe in die Finsternis hinab. Die Schritte der anderen halten Laut den Gang hinab, doch ich versuchte mich so leise, wie möglich zu bewegen um im Falle des Falles noch das Überraschungsmoment für mich zu haben.
Nach einer ganzen Weile erreichten wir dann endlich das Ende der Treppe und einen kurzen Gang dahinter, der abrupt vor einer Mauer endete. Nicht sonderlich überrascht, begann Behn diese Mauer zu untersuchen und stellte schnell fest, dass es dahinter noch weitergehen müsse. Er suchte eine Weile nach einem Mechanismus, wie diese denn zu öffnen sei. Bis es Aron zu lange zu dauern schien und dieser kurzerhand dagegen trat. Es krachte laut und sein Fuß steckte in der Wand. Nachdem er sich befreit hatte, konnte man erkennen, dass es sich nur um eine dünne Wandattrappe handelte und wir begannen einen Durchbruch.

Auf der anderen Seite setzte sich der dunkle, feuchte Gang fort, bis er schließlich nach einem kleinen Torbogen in einem runden Raum mit kuppelartigem Deckengewölbe endete..

Wir betraten vorsichtig den Raum und begannen diesen zu durchsuchen. In der Mitte des Raumes fand sich ein kleines Podest mit einer Truhe darauf und ein Stück dahinter eine ca 2m durchmessende runde Öffnung im Boden. Behn machte sich gleichauf daran, die Truhe zu untersuchen und nach einem Moment wies er uns an den Raum wieder zu verlassen, da diese offenbar mit Sicherheitsmechanismen versehen war. Von der Türöffnung aus, begann er seine Werkzeuge auszupacken. Ein Bündel Dietriche und anderes Werkzeug, das in unserem Gewerbe sehr beliebt ist.

Es war lustig in die Gesichter der anderen zu blicken, als verwundert Behn ansahen, der offensichtlich versuchte die Truhe von seiner jetzigen Position aus zu öffnen. War er doch 20 Fuß von der Kiste entfernt. Doch ich kenne ihn schon seit geraumer Zeit und wusste, was jetzt gleich passieren würde.

Die kleinen Werkzeuge flogen langsam in Richtung der Truhe und Behn bewegte seine Hände, als würde unmittelbar an der Truhe stehen. Ein paar Drehungen nach Links ein paar nach Rechts und schon war ein leises Klicken zu hören. Behn drehte sich lächelnd zu uns um und betrat wieder den Raum. Sicheren Schrittes näherte er sich der Truhe und öffnete diese. Ein zufriedenes Grinsen zeichnete sich ob des Schatzes innerhalb der Truhe ab. Selbstzufrieden begannen wir damit die Sachen unsere Taschen zu verstauen, als uns ein schabendes Geräusch auffiel. Wir blickten uns kurz um erkannten schnell, dass sich in der Zwischenzeit die Eingangstüre fast komplett geschlossen hatte. Es waren gerade noch zehn Zentimeter, bis uns der Ausgang komplett versperrt war.

Ich nahm noch Anlauf und wollte mich mit Hilfe meiner Begabung darunter durchrollen, doch ein stechender Schmerz in meiner Brust hinderte mich an meinem Vorhaben und so konnten wir nur zusehen, wie wir eingeschlossen wurden.

Ratlos begannen wir den Raum auf ein neues abzusuchen, als uns allen ein Poltern über unseren Köpfen auffiel. Jeder einzelnen wandte seinen Blick an die Decke um unmittelbar zuerkennen, daß sich mit einem Schlag mehrere Strahlen von kaltem Wasser in den Raum ergossen. Es dauerte nicht lange, bis wir knietief in dem Wasser standen und es immer schwerer wurde den Wassermassen zu trotzen. Mit einem Mal gaben meine Knie nach und ich wurde von der Strömung mitgerissen, die sich aufgund des Loches im Boden ergab. Ich konnte nichts mehr tun, als meine Habe sicher an meinem Körper zu befestigen und tief Luft zu holen. Dann erfasste mich auch schon der Sog des Abflusses und ich verschwand in der Finsternis des Schlunds…

Eine lange rassante Rutschpartie begann. Ich wurde gegen Wände geschleudert und geriet immer wieder unterwasser, so daß ich langsam die Besinnung verlor. Ich dachte ich würde sterben…

Ein dumpfer Schlag brachte mich wieder zur Besinnung. Ich war gegen irgendeine Wand geschleudert worden. Meine Glieder schmerzten und … es war dunkel. Ich konnte nichts erkennen. Nicht einmal meine Hand vor Augen. Ich stand in einem Becken voll Wasser und hörte es hinter mir immer noch Plätschern. Das lies mich zu der Annahme kommen, dass ich doch noch am leben war. Noch japsend von der Atemnot begann ich meinen Rucksack nach meiner Fackel zu durchwühlen und geriet schon fast in Panik, als ich sie nicht finden konnte. Dann erinnerte ich mich, ich hatte sie ja, beim betreten des Gewölbes, Thoran gegeben… Ich hätte heulen können. Angst und Verzweiflung machten sich in mir breit. Doch diese würden mich hier auch nicht heraus bringen und so beschloss ich mich tastend auf die Suche nach einem Ausgang zu machen.

Meine Kleidung war triefend Nass und scheuerte meine Haut wund, doch der Rucksack versprach auch nichts Besseres, denn aus ihm rannen ebenfalls Bäche, als ich ihn wieder aufnahm.

So, tastete ich mich also durch den kleinen Raum, bis ich eine runde Öffnung in einer der Wände fand, groß genug um hindurch zuklettern. Auf der anderen Seite erwartete mich aber das gleiche Dunkel. Nichts war zu erkennen. Kein Funken Licht. Einfach nur ein tiefes, schwarzes Nichts. Dazu kam auch noch die Kälte, die hier herrschte. Und sie überzog meinen ganzen Körper mit einer Gänsehaut. Die feuchte Kleidung unterstützte sich, so gut es ging.

Mit ausgestreckten Armen, setzte ich langsam und vorsichtig einen Fuß vor den anderen und versuchte meinen Weg durch die Gänge zu ertasten. Ich irrte lange im Nichts herum, gelegentlich waren ein paar Geräusche zu hören, bei denen ich mich sofort ruhig verhielt. Da ich ja nichts sehen konnte, wusste ich auch nicht, womit ich es hier zu tun bekommen könnte…

Ich irrte bereits viele Stunden herum und die Hoffnung hier jemals wieder heraus zu finden schwand mit ebenso schnell, wie die Hoffnung einen meiner Freunde jemals wieder zu sehen …

Aber einen Entschluss fasste ich trotzdem, eigentlich zwei … sofern ich dies hier überleben sollte, würde ich niemals wieder meine einzige Fackel verlieren und außerdem beschloss ich, mit von einem der Zauberer beibringen zu lassen, wie man sich eine kleine magische Lichtquelle schafft. Licht lernt man erst in so einer Situation richtig schätzen…